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Gedanken von Aurobindo und MIra Alfassa zum seelischen Wesen des Menschen
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Ansätze für eine moderne Theorie der menschlichen Seele
im Anschluss an Gedanken von Hermann Lotze und C.G.Jung.
Veröffentlicht in der Zeitschrift für Bewusstseinswissenschaften, 1/2016
Ein moderner Begriff der menschlichen Se
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Die Macht der Seele kann man in den Augen

des Menschen sehen, wenn seine Augen klar,

hell und durchsichtig sind,

weil die Seele mit Macht im Körper wohnt,

um recht viele Werke in ihm zu vollbringen.

(Hildegard von Bingen)

 

 

 Der Körper des Menschen ist nichts

von seiner Seele Unterschiedenes;

dieser sogenannte Körper ist ein Teil der Seele,

und zwar jener,

den die fünf Sinne  wahrnehmen,

die wichtigsten Einlaßpforten der Seele

in diesem Zeitalter. 

 

(William Blake)

 

  

Durch die Freude dringt die Schönheit der Welt in unsere Seele ein. Freude ist nichts anderes als das Gefühl der Wirklichkeit. 

(Simone Weil)



Es gibt ein erstaunliches Buch von R.H.Lotze zur "Physiologie der Seele", in dem er bereits vor gut 100 Jahren Zusammenhänge diskutierte und integrierte, die bis heute vernachlässtig sind. Kurz zusammengefasst: 

Die Seele ist das menschliche Organ, welches die naturwissenschaftlich erforschbaren physischen Strukturen des Menschen mit den geistigen Wirklichkeiten konkret und individuell verbindet. Das geschieht in Form einer permanenten gegenseitigen Abstimmung dieser beiden sonst relativ getrennten Weltdimensionen in der Seele.  

Zita: 

" ... jene Phase des Naturlaufs, in welcher der Keim eines physischen Organismus gestiftet wird, ist eine zurückwirkende Bedingung, welche den substantiellen Grund der Welt ebenso zur Erzeugung einer bestimmten Seele aus sich selbst anregt, wie der physische Eindruck unsere Seele zur Produktion einer bestimmten Empfindung nötigt. So wenig die Empfindung aus nichts, so wenig sie aus dem äußern Reiz entsteht, wie sie vielmehr nur die notwendige Rückwirkung der Seele gegen diesen ist, so wenig erzeugt die Organisation aus sich selbst nach materialistischer Auffassung die Seele, noch entsteht diese aus nichts; sie ist das notwendige Produkt, zu dessen Erzeugung der gemeinsame schöpferische Grund der Welt durch die zurückwirkende Kraft eines Momentes aus jenem Naturlauf genötigt wird, den er selbst geschaffen und dem er die Realisierung aller Zwecke überlassen hat." (aus § 150 des og Buches oben)

27.10.2015



20.09.15

Zusammenfassung der Gedanken von Aurobindo Ghose und C.G. Jung zum Begriff und zur Bedeutung der Seele:

 

Es ist ein Fehler zu glauben, dass allein das Vital Wärme besitzen würde und die Seele etwas Kaltes sei und ohne Feuer. Ein klares, reines Wohlwollen ist wünschenswert. Das aber ist nicht mit seelischer Liebe gemeint. Liebe ist Liebe, und nicht nur Wohlwollen. Die seelische Liebe kann eine Wärme und ein Feuer haben, die ebenso intensiv wie die des Vitals ist, ja intensiver, nur, dass es ein reines Feuer ist und nicht abhängig von der Befriedigung des Egoverlangens oder davon, das Öl, von dem es genährt wird, aufzuzehren. Es ist eine weiße Flamme und keine rote, doch ist die weiße Hitze in ihrer Glut der roten nicht unterlegen. Es stimmt, meist kommt die seelische Liebe in der menschlichen Beziehung und Natur nicht voll zum Zug. Sie findet die Fülle ihres Feuers und ihrer Ekstase leichter, wenn sie sich zum „Göttlichen" erhebt. In der menschlichen Beziehung wird die seelische Liebe mit anderen Elementen vermischt, die sie sofort zu benützen oder zu überschatten suchen. Nur in seltenen Augenblicken erhält sie ein Ventil für ihre volle Intensität. Meist tritt sie nur als Element in Erscheinung, doch selbst dann steuert sie zu einer im Grunde vitalen Liebe alle höheren Dinge bei – die reine Süße, die Zärtlichkeit, das Selbstgeben, das Ergriffenwerden voneinander, die idealisierenden Vergeistigungen, welche die menschlichen Liebe über sich selbst hinausheben – all dies hat seinen Ursprung in der Seele.

 

Wenn Wissen die weiteste Macht des Bewusstseins ist, und seine Aufgabe darin besteht, zu befreien, so ist dennoch die Liebe ihre tiefste und intensivste Macht.  Nur sie spürt die rational kaum fassbaren tiefsten Dimensionen des evolutionären Mysteriums. Der Mensch, da er ein mentales Wesen ist, neigt dazu, dem denkenden Mental, dessen Vernunft und Willen und seiner Art der Annäherung an die Wahrheit und ihrer Verwirklichung, die höchste Bedeutung beizumessen, ja, er sieht sich sogar zu der Annahme veranlasst, dass es keine andere gibt. Das Herz mit seinen Emotionen und unberechenbaren Regungen ist in der Sicht seines Intellektes eine dunkle, ungewisse und oft gefährliche und irreführende Macht, die durch den Verstand, den mentalen Willen und die Intelligenz unter Kontrolle gehalten werden muss. Und dennoch ist im Herzen oder dahinter ein tieferes, mystisches Licht der Seele.

Dieses hat eine direkte Fühlungnahme mit der tieferen Evolution des Wahren, Guten und Schönen und ist dieser  näher als der menschliche Intellekt in seinem Wissensstolz. Gemäß der alten indischen Lehren ist der Sitz des seelischen Wesens im mystischen Herzen – der geheimen Herzenshöhle (hrdaye guhayam, wie es die Upanishade ausdrückt) –, manche nennen es den Sitz des inneren Orakels oder der inneren Stimme (Sokrates, C.G.Jung ..).

 

Doch In den Menschen befindet sich im Vordergrund ein Herz voller vitaler Emotionen, ähnlich dem der Tiere, wenn auch vielfältiger entwickelt; seine Emotionen werden von egoistischer Leidenschaft gelenkt, blinden, instinktiven Neigungen und dem ganzen Spiel der Lebensimpulse mit ihren Unvollkommenheiten, – das Herz ist von Lüsten, Begierden und Wutanfällen, von ungestümen Forderungen, von den kleinen Begierden oder niedrigen Schäbigkeiten einer dunklen und gefallenen Lebenskraft bedrängt und ihnen ausgeliefert. Dieses Gemisch des emotiven Herzens und des sinnlich-lüsternen Vitals wird oft mit der wirklichen Seele und deren tieferen Gefühlen verwechselt. Sie ist das vital-emotive Element, dem der Verstand zu Recht misstraut und die er kontrollieren will. Die eigentliche Seele des Menschen ist nicht dieser Verstand, sondern das innerste Gefühl des Herzens, das in einer leuchtenden Höhle hinter dem emotiven Herzen verborgen ist. Dort sickert das „göttliche Licht" und die „göttliche Liebe" ein. Aus diesem anfangs eher kleinen Funken der Evolution bzw. des „Göttlichen" in uns wächst das seelische Wesen, die geformte Seele oder der wirkliche Mensch in uns. In dem Maße wie dieses seelische Wesen in ihm wächst, und die Regungen des Herzens dessen Intentionen spiegeln, wird sich der Mensch mehr und mehr seiner Seele bewusst. So zuerst hin und wieder, dann mehr und mehr zur Schau der Evolution in sich erwachend, öffnet sich aus ihr ein tieferes Leben und Bewusstsein und der Impuls Mitgestaltung der tieferen Evolution.

 


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Zur Neurobiologie der Wechselwirkung von "Heartbrain" (Seelen-Ich) und Mindbrain (Mentales Ich)
Quelle: https://www.heartmath.org
science-of-the-heart.pdf
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